Sicherheitsrisiko Klimakrise | Trump-Millionen für Kohle | Klimafinanzierung

1️⃣ Politiker:innen kritisieren, dass im Nationalen Sicherheitsrat Klima ausgeklammert wird. Unions- und Grünenvertreter:innen weisen darauf hin, dass die Klimakrise starke Sicherheitsrisiken durch Extremwetter, Energiepolitik, geopolitische Konflikte und Migration bedeutet. Im Nationalen Sicherheitsrat kommen Politiker:innen aus vielen Bereichen zur Koordination zusammen, Umweltminister Carsten Schneider ist allerdings nicht Mitglied. | Handelsblatt

2️⃣ Die Trump-Administration will die Kohleproduktion mit mehr als 600 Millionen US-Dollar fördern. Neben Geld stellt die Regierung öffentliche Flächen für Kohlebergbau zur Verfügung. In den vergangenen Jahren war die Kohleproduktion immer weiter zurückgegangen, da sie unrentabel oder zu umweltschädlich ist. | Guardian

3️⃣ Vergangenes Jahr hat die Bundesregierung ihr Ziel in der internationalen Klimafinanzierung erreicht. Nachdem 2024 rund 6 Milliarden Euro in Klimaschutzprojekte im Globalen Süden investiert wurde, zeichnert sich für 2025 ein Rückgang der Gelder ab. Expert:innen zeigen sich besorgt, dass diese Entwicklung das Vertrauen in internationale Klimadiplomatie einschränkt. | taz

Ermordete Aktivist:innen | Dürre in der Türkei | EU-Umweltbilanz

1️⃣ Vergangenes Jahr sind mindestens 142 Umweltaktivist:innen ermordert worden. In Latein- und Südamerika ist das Engagement für Klima und Umwelt besonders gefährlich. Die meisten Opfer sind Indigene oder Kleinbäuer:innen. Die Dunkelzahl der Morde und gefährlicher Übergriffe ist zudem vermutlich deutlich höher. | SPIEGEL

2️⃣ Die Türkei erlebt die schlimmste Dürre seit 50 Jahre. Fast 90 Prozent der Landesfläche sind von Wüstenbildung bedroht, da die Niederschläge stark zurückgehen. Im Sommer herrschten zudem immer wieder Hitzewellen und Waldbrände, sodass Hitze und Wassermangel sich gegenseitig verschärften. | SPIEGEL

3️⃣ Die Europäische Umweltagentur mahnt stärkere Klima- und Umweltschutzbemühungen an. In ihrem Bericht kommt die Behörde zu dem Ergebnis, dass die Emissionen zwar gesunken seien, aber eine schnellere Umsetzung des Green Deals notwendig sei. Auch der Wassermangel sei in großen Teilen Europas ein Problem. | Stern

BP setzt weiter auf Öl & Gas | Schneider kritisiert Katherina Reiche | EU moniert Chinas Klimaziel

1⃣ Der Öl- und Gaskonzern BP setzt weiter auf fossile Brennstoffe. Begründet mit geopolitischer Spannungen erhört der Konzern seine Prognosen für die Öl- und Gasnachfrage und hält weltweite Nullemissionen bis 2050 für unwahrscheinlich. BP ist neben Shell, Saudi Aramco und ExxonMobil einer der höchstemittierenden Konzerne. | Guardian

2⃣ Der Umweltminister Carsten Schneider hat die Energiewende-Blockade der Wirtschaftsministerin Reiche kritisiert. In einem Gastartikel warnt er vor einer "klimapolitischen Sackgasse". Er widerspricht ihrem Fokus auf Gaskraftwerke statt Erneuerbarer Energien. | ZEIT

3⃣ Der EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra hat das chinesische Klimaziel als unzureichend kritisiert. China hatte sich gestern zu einer Emissionsreduktion von 7-10% bis 2035 bekannt. Die EU hat diese Woche kein neues Klimaziel bekannt gegeben, nachdem sich ihre Mitgliedsstaaten nicht rechtzeitig vor dem UN-Gipfel darauf einigen konnten. | Reuters

UN-Klimagipfel | Schleswig-Holstein ambitioniert für Energiewende | Erderhitzung schreitet voran

1️⃣ Staats- und Regierungschef*innen haben bei den UN neue Klimaziele angekündigt. Zwar kündigten über 120 Länder Pläne an, doch viele – darunter die EU – reißen die UN-Frist für Klimaziele vor der Weltklimakonferenz. Außerdem reichen die Zusagen nicht für die Einhaltung der 1,5-Grad-Limit, weshalb UN-Chef António Guterres deutlich schnellere und tiefere Einschnitte einforderte. | Guardian

2️⃣ Schleswig-Holstein stellt sich gegen die Energiewende-Blockade der Bundesregierung. Die schwarz-grüne Landesregierung hält am Ausbau von Wind- und Solarenergie fest und kritisiert Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, die weniger Erneuerbare und mehr Gaskraftwerke will.
Angesichts tausender Jobs und hoher Steuereinnahmen aus der Branche warnen Landespolitiker*innen und Verbände vor einem Rückschritt. | TAZ

3️⃣ Die Erde steuert laut Forschenden aktuell auf bis zu drei Grad Erhitzung zu. Wissenschaftler*innen von der Deutsche Meteorologische Gesellschaft und der Deutschen Physikalische Gesellschaft warnen davor, dass dies massive Folgen für Wasserverfügbarkeit, Landwirtschaft und Ökosysteme hätte. Sie betonen, dass ambitionierter Klimaschutz nötig ist, um dieses Szenario noch abzuwenden. | MDR

EU-Notlösung | Salzgitter verlangsamt Transformation | Hochsee-Vertrag

1⃣ Die EU-Umweltminister*innen haben sich auf eine Absichtserklärung für Klimaziele bis 2035 geeinigt. Ein verbindlicher Beschluss scheiterte vorerst, geplant ist nun eine Reduktion der Treibhausgase um 66,25 bis 72,5 Prozent im Vergleich zu 1990. Ein konkretes 2040-Ziel mit 90 Prozent Reduktion wurde vor allem wegen des Widerstands einiger Länder wie Ungarn und Polen nicht beschlossen. | ZDF

2⃣ Der Niedersächsische Stahlhersteller Salzgitter verschiebt seinen Dekarbonisierungsprozess für CO₂-armen Stahl. Wegen schlechter Rahmenbedingungen verlangsamt der Konzern zwei Ausbaustufen um etwa drei Jahre. Salzgitter fordert mehr staatliche Unterstützung, etwa bei Energiepreisen und Wasserstoffversorgung. | TAZ

3⃣ Ein internationaler Vertrag zum Schutz der Hochsee wurde von 60 Ländern ratifiziert. Damit besteht die erste völkerrechtlich verbindliche Konvention zum Schutz der Biodiversität in Gebieten außerhalb nationaler Zuständigkeit. Er ermöglicht Meeresschutzgebiete und Umweltprüfungen in internationalen Gewässern. | New York Times

Deutschlandticket wird teurer | Weltweiter Wasserkreislauf | Hamburger Zukunftsentscheid

1️⃣ Das Deutschlandticket soll ab Januar 2026 monatlich 63 Euro kosten. Die Erhöhung um fünf Euro wurde von den Ländern auf der Verkehrsministerkonferenz beschlossen, obwohl Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag verkündet hatten, den derzeitigen Preis vorerst zu halten. Das Ticket konnte die CO2-Emissionen im Verkehrssektor signifikant senken, mit höheren Preisen droht dieser Effekt jedoch nachzulassen. | ZDF

2️⃣ Die Klimakrise bringt den weltweiten Wasserkreislauf zunehmend aus dem Gleichgewicht. Ein UN-Bericht zeigt, dass es 2024 weltweit zu Dürren, Fluten und Gletscherschmelzen kam, in Europa stand ein Drittel der Flüsse über der Hochwassergrenze. Bereits 3,6 Milliarden Menschen hatten zeitweise keinen Zugang zu Wasser – bis 2050 könnten es über fünf Milliarden sein. | Tagesschau

3️⃣ Der „Hamburger Zukunftsentscheid“ will Hamburg bis 2040 klimaneutral machen. Ein Gutachten bestätigt, dass dies mit ambitionierten Maßnahmen möglich wäre, darunter Tempolimits, das Ende von Gas- und Ölheizungen und die vollständige Elektrifizierung des Verkehrs. Am 12. Oktober findet der Volksentscheid über frühere Klimaneutralität mit verpflichtenden Sozialmaßnahmen in Hamburg statt. | NDR

EU verpasst UN-Deadline | Hitzetote wegen Klimakrise | Unternehmen profitieren von Klimaschutz

1️⃣ Die EU verpasst voraussichtlich die UN-Frist zur Vorlage eines Klimaziels für 2035. Statt eines offiziellen Plans soll beim UN-Gipfel nur eine „Absichtserklärung“ präsentiert werden, mit einem provisorischen Ziel von 66,3 bis 72,5 % Emissionsminderung gegenüber 1990. Ein Ziel soll vermutlich erst kurz vor der Weltklimakonferenz im November beschlossen werden, was die internationalen Verhandlungen bremsen wird. | Politico

2️⃣ Die Klimakrise ist verantwortlich für rund zwei Drittel der europäischen Hitzetoten diesen Sommer. Eine Analyse aus 854 Städten schätzt, dass von den 24.400 hitzebedingten Toten etwa 16.500 auf die erhöhten Emissionen zurückgehen. Betroffen sind vor allem ältere Menschen, 85 % der Opfer waren über 65 Jahre alt. | Guardian

3️⃣ Unternehmen sehen relevante finanzielle Vorteile durch Klimaschutzmaßnahmen. Laut einer BCG-Umfrage berichten 82 % der Unternehmen von Kosteneinsparungen oder zusätzlichen Gewinnen durch Klimaschutz, etwa durch effizientere Prozesse oder nachhaltige Produkte. Doch nur wenige messen ihre tatsächlichen Emissionen, und nur 13 % haben konkrete CO₂-Reduktionsziele. | Focus