Reaktion der Justizvollzugsgeschäftsstelle
In Bezug auf Unterschriften möchte ich Euch von einer Erfahrung berichten, die ich bei meiner Entlassung aus der JVA erleben durfte.
Alles, was man am Tag der Inhaftierung bei sich hat, aber innerhalb der JVA nicht besitzen darf, wird in der Kammer der JVA sicher aufbewahrt und einem bei Entlassung wieder ausgehändigt.
Von der Justizvollzugsgeschäftsstelle bekommt man schließlich noch das Geld vom Haftkonto ausgezahlt und erhält seinen Entlassungsschein. Jede einzelne Aushändigung musste von mir natürlich mit Unterschrift bestätigt werden.
Das letzte Blatt, was von mir unterzeichnet werden sollte, war ein Haftungsausschluß der JVA. Bei diesem Dokument wurde ich allerdings explizit darauf hingewiesen, dieses doch bitte leserlich mit Vor- und Familienname zu unterschreiben.
Die genauen Hintergründe für diesen Hinweis erfahrt Ihr im Video von Werner aus dem vorherigen Beitrag.
Auf diesen Hinweis konnte ich mir natürlich meine Anekdote zu meiner Inhaftierung nicht verkneifen. Ich erzählte dem Mann von der Justizvollzugsgeschäftsstelle, dass sich auf dem Haftbefehl gegen mich weder vom Richter noch von der Urkundsbeamtin eine juristisch verwertbare, rechtsgültige Unterschrift befindet. Und der Richter meine Aufforderung, den Haftbefehl doch bitte rechtswirksam zu unterzeichnen, lächelnd mit dem Satz quittierte, dass doch getan zu haben und verwies dabei auf ein Dokument, auf welchem sich ein handschriftlich geschriebener Buchstabe "C" mit zwei darauf folgenden Punkten befand. Er meinte dazu, dass die zwei Pünktchen wohl die i-Punkte aus seinem Namen "Nimphius" repräsentieren.
Ich erklärte dem Richter, dass seine Ausführungen grober Unfug seien, aber verstanden hat er es wohl nicht.
Daraufhin sagte der Mann von der Justizvollzugsgeschäftsstelle mit leiser Stimme und ohne mir in die Augen zu sehen: "Er wollte es nicht verstehen.".
"Wenigstens sind Sie ehrlich." erwiderte ich darauf und unterzeichnete ihm wie gewünscht die Erklärung. Während er mich zum Ausgang brachte, durfte er sich natürlich noch meine Moralpredigt zu diesen Themen anhören. Mit gesenktem Haupt hörte er sich diese an und sagte kein einziges Wort mehr dazu.
Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass etwa 80 % der Bediensteten in der JVA von der Unrechtmäßigkeit hierzulande Kenntnis haben, es nicht bestreiten oder sogar bereits detaillierteres Wissen darüber besitzen. Unsere unermüdliche Aufklärungsarbeit scheint also offensichtlich wirksam zu sein.
0
Показать ещё
